Was hülfe es dem
Menschen, wenn er die
ganze Welt gewönne und
nähme doch Schaden an
seiner Seele?
Matthäus 16, 26

Nun, zunächst denken wir: Viel, hilft viel! Wenn ich doch nur viel Geld und Reichtum hätte; die Anderen mich mehr beachten und ehren würden; unsere Gemeinde mehr Anerkennung und Einfluss gewönne; ich endlich frei, unabhängig ohne Rücksicht auf Verluste leben könnte – und anderes mehr.

So denkt der Mensch und hofft, dass viel, viel hilft. Manchmal, beinahe unbemerkt entsteht dann mancherlei Sucht und Abhängigkeit. Viele Tabletten führen dann zur Medikamenten-Sucht, viel Alkohol zum Alkoholismus, viel Arbeit und Erfolg macht süchtig und brennt aus, Ehrsucht, Geldsucht und Geiz zerstören und machen nicht glücklich und froh. Unsere Zeit ist erfüllt von Erfolgsoptimierung und führt doch nur einmal mehr zur Beschädigung der eigenen Seele und der Seele anderer. Manch ein Erfolg und Sieg wird „zu teuer bezahlt“. „Pyrrhus-Siege“ – nennt man das auch:

„Noch so ein Sieg, und wir sind verloren!“ rief einst Pyrrhus (319-272 v. Chr.), der König von Epirus und Makedonien, aus, als er 279 einen Sieg unter großen Verlusten errang. Seitdem nennt man Erfolge, die eigentlich Verluste sind, Pyrrhus-Siege. Berufliche Erfolge werden oft mit Verlust von Familienleben und Freundschaften erreicht. Materielle Gewinne gehen oft mit der Zerstörung der Gesundheit einher. Immer weiteres Wirtschaftswachstum bedeutet die Minderung der elementaren Lebensgrundlagen. Aber auch persönlich erkämpfte und erkaufte Freiheit zahlt oft den Preis in der Gestalt der Einsamkeit.

Das schnelle Geld der steile Anstieg, der rasante Fortschritt, die erkaufte Freiheit, die rigorose Selbstverwirklichung, das lustvolle Abenteuer haben ihren Preis. Sie sind oft Pyrrhus-Siege, weil sie den enormen Verlust von Umwelt und Lebensqualität, von Menschlichkeit und Würde, von Beziehung und Geborgenheit, von seelischer Ganzheit und körperlicher Gesundheit mit sich bringen.

Darum hat Jesus vor solchen Gewinnen, die den Verlust des Lebens in sich tragen, gewarnt und die Menschen eingeladen, den wirklichen Schatz in Ruhe und mit Geduld zu suchen: den Frieden mit Gott für die verletzte Seele, den Frieden untereinander und den Frieden mit sich selbst in den persönlichen Lebenssituationen.

„Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“

 

(Axel Kühner "Hoffen wir das Beste", Aussaat-Verlag, Neukirchen-Vluyn)

Manchmal ist weniger eben mehr.
Ihr/euer Volker Sturm

Ein jeder Mensch sei
schnell zum Hören,
langsam zum Reden,
langsam zum Zorn.
Jakobus 1,19
Monatsspruch Juli 2019

Vor uns liegen die Sommerferien, Zeit zum Entspannen, Tage oder Wochen der Erholung Mancher, der unabhängig von der Ferienspanne ist, war schon verreist oder wartet auf das Ferienende, um dann zu verreisen.

Es ist schon erstaunlich, was wir Menschen alles unternehmen und erdulden an Stau, Stress, hektischer Menschenansammlung, um einige wenige Tage Ferien zu genießen!?

Die Langsamkeit des Lebens finden wir nicht gut auf der Überholspur.

Die Langsamkeit oder wie es heute ja oft heißt, Achtsamkeit mit dem eigenen Leben, den eigenen Bedürfnissen und Herausforderungen werde ich wohl das ganze Jahr über lernen und üben "müssen" - damit etwas davon in meinem Leben gelingt.

Innehalten, nicht so schnell reagieren, länger hinhören, langsamer reden, nicht gleich auf 180 zurück argumentieren, langsamer in der Gefühlswallung (Zorn) sein. Erstaunlich, dass dieser Ratschlag so schon in der Bibel, dem so praktischen Jakobusbrief zu finden ist.

Lesenswert und wert zu verinnerlichen - genauso wie nachfolgende Gedanken von Axel Kühner aus seinem Buch "Hoffen wir das Beste".

 

Langsam und blitzschnell

20120610 152435 sLangsam und bedächtig bewegt sich die Schnecke. Alles Aufgeregte, Schnelle und Hektische ist ihr fremd. Ruhig und gemessen, fast plump und schwerfällig sind ihre Bewegungen. Sie ist das Symbol der Langsamkeit. Auffälliger Kontrast dazu sind die zarten Fühler der Schnecke. Sie bewegen sich blitzschnell, reagieren äußerst sensibel auf jede Gefahr und jedes Hindernis. Weil die Taster und Fühler der Schnecke so zart und sensibel, so rasch und blitzschnell reagieren, kann sie im Ganzen so beruhigt und gelassen ihre Bahn ziehen.

Vielleicht brauchen auch wir Menschen diese wunderbare Mischung aus zarten, wachsamen, empfindsamen Fühlern und einer gelassenen und gemessenen, bedachten und ruhigen Art des Lebens. Wenn unsere Herzensfühler so sensibel und wach alles Gefährliche und Widrige wahrnehmen können, müssten wir auch nicht so hektisch und aufgeregt herumrennen. Wir würden die Wirklichkeiten des Lebens rasch und empfindsam wahrnehmen, flink und blitzschnell Gefahren durchschauen und ruhig und bedacht unseren Weg gehen.

Betend und glaubend sind wir auf der Hut, haben unsere zarten Fühler ausgestreckt und gehen mit Liebe und Bedacht, mit Ruhe und Gelassenheit an die Arbeit und in den Tag.

(Axel Kühner "Hoffen wir das Beste", Aussaat-Verlag, Neukirchen-Vluyn)

In diesem Sinne:
Gute Erholung und eine schöne Zeit
Ihr/euer Volker Sturm

Freundliche Reden sind Honigseim,
tröstend für die Seele und
heilsam für die Glieder.
Sprüche 16,24

Zu einer Zeit, als es noch keinen raffinierten Zucker gab (also vor etwa 3000 J.), war Honig ein kostbares süßes Wunder. Auch heute schwört so mancher auf die lindernden und heilenden Kräfte und Inhaltsstoffe des fleißigen Bienenproduktes. Vitamine, Mineralstoffe (wie Kalzium, Kalium, Natrium, Chlor), entzündungshemmende Enzyme, Aminosäuren, Spurenelemente wie Eisen, Zink und Kupfer. Nicht nur süß und lecker, sondern ein wohl wirklich heilendes Lebensmittel.

Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut.
Matth. 2,10

Eine merkwürdige Geschichte. Die „Weisen aus dem Morgenland“ - mit dieser Bezeichnung haben die Männer seit Jahrtausenden einen festen Platz in der Weihnachtsgeschichte. Ausgerechnet Sterndeuter, Astronomen, Gelehrte oder Magier!? werden zu Generalzeugen der Geburt Jesu, dem „Königskind im Futtertrog“. Ihr Handeln und ihre Ausdauer sind jedoch wirklich weise. Sie legen einen weiten Weg zurück und folgen diesem Sternenbild und der besonderen Konstellation von Saturn und Jupiter. Und so wundert es nicht, dass diese Gelehrten zuerst in Jerusalem bei König Herodes anklopfen und dort den neugeborenen „König der Juden“ zu sehen erwarten.

Aber Bethlehem ist der verheißene Geburtsort für den „Retter Israels“ und den „Herrn der Welt“, das wissen sogar die Schriftgelehrten. Auf dem Weg dorthin und dann über dem Stall von Bethlehem, leitet und führt erneut das Sternenbild am Himmel.

Da sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut und weiter heißt es von diesen drei Gelehrten: Vers 11 – Sie fanden das Kindlein, fielen nieder und beteten es an...! Merk-würdig!

Ich denke, es ist nicht ganz so wichtig, ob wir den Stern von Bethlehem am Ende schlüssig erklären können. Wichtiger erscheint mir die Frage, ob Freude mich auf meinem Weg begleitet und ob ich mich mitnehmen lassen kann zu diesem staunenden, anbetenden, geheimnisvollen Ort, wo Jesus zu finden ist.

Die vor uns liegende Herbst- und Adventszeit lädt uns ja wie jedes Jahr ein, zur Besinnung zu kommen und einmal mehr dem Geheimnis des Lebens nach-zu-sinnen! Manchmal brauchen wir es eben, dass uns „ein Licht aufgeht“ und wir mit neuer Stärke und Freude ausgerüstet werden. In diesem Sinne, eine gesegnete Zeit und eine herzliche Einladung zu allen Veranstaltungen und Freude auf dem Weg und Augenblicke der staunenden Anbetung vor Jesus und dem ewigen Gott-Vater.

Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit. Auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.
Prediger 3,11

 

Gott hat alles schön gemacht – das ist wohl wahr! Die unzählig vielen Wolkenbilder in strahlend blauem Himmel. Das goldene Spiegelbild der untergehenden Sonne auf schimmerndem Meer, das den ganzen Horizont in goldenes, tiefrotes Licht taucht. Das türkisfarbene klare Wasser der See, das die schimmernden Felsen umspült oder kurz darauf in mächtigen Wellen seine Gischt in den Himmel wirft, so dass des Menschen Herz erschrickt. Weite unendliche Sandstrände soweit das Auge reicht, Wege von Menschenhand gepflastert, auf denen man Land erreicht, eine Insel, Gebäude und wenige Stunden später bedeckt mit Meeresrauschen, meterhoch am Höchststand der Gezeit. Muscheln, Fische, unzählige Lebewesen, die sich bei Ebbe zeigen. Gerüche, Farben, Geräusche, die unsere Sinne fordern. Ein Naturschauspiel folgt dem anderen.

Urlaubsfoto 2018 09Unbeschreiblich schön!

Unerschöpfliche Fülle, jeden Tag neu und anders. Wir ergründen das Werk dieser Schönheit, diesen göttlichen Ideenreichtum nicht wirklich. Weder Anfang noch Ende. Aber den Augenblick, die Freude, den Genuß des Augenblicks genießen, das ist schon viel und auch ein Geschenk des Schöpfers. Und genauso viel und schön ist es, wenn wir unser Herz treiben lassen, hin zur Ewigkeit. Und dabei hinter dem zeitlich Schönen, das noch unbeschreiblichere Ewige erkennen.

Dieses Gebet am Morgen aus den Philippinen zum Beispiel, kann dabei zu einem eigenen Gebet werden, Gott den Ewigen anzubeten über all dem Schönen, das er gemacht hat. Das ist schon viel!

Jeden Tag, Herr, kündigt sich deine Sonne an.
Lichtstrahlen sprühen zum Himmel, sie werden zu einer Strahlenkrone, bis plötzlich die Sonnenscheibe aus dem Wasser taucht und alles mit Gold überflutet.
Die Nacht ist vergangen. Das Dunkel vergessen. Ein neuer Tag hat begonnen.
Neues Leben. Neue Hoffnung. Zuversicht.
Die Treue eines lieben Menschen ist wie der Sonnenaufgang, der immer wiederkehrt.
So sicher ist echte Freundschaft. Noch viel mehr aber kann ich mich auf dich verlassen, Gott. Du lässt mich nie im Stich.
Die Sonne, die immer wieder aus dem Dunkel aufsteigt, gibt mir Zuversicht, Hoffnung und Sicherheit, denn du hast mich nicht vergessen.
Du liebst mich.

Einen wunderschönen Herbst wünscht euer/Ihr Volker Sturm

Säet Gerechtigkeit und erntet nach dem Maße der Liebe!
Pflüget ein Neues, solange es Zeit ist, den HERRN zu suchen,
bis er kommt und Gerechtigkeit über euch regnen lässt!
Hosea 10,12

Diese Worte: Säet, erntet, pflüget... suchet, erzeugen in mir sogleich einen ganzen Bilderbogen und Ansturm von Stimmungsgefühlen – kaum zu beschreiben! Die Bauernseele in mir springt sofort in dieses Geschehen, in diese Bilderflut von Saat und Ernte, Erde und Himmel, Farbe und Geruch, sanfter Brise und Wind, Sonne und Schatten, Sprühregen, Landregen, stürmische Böen...

Und ich bin mittendrin, erfüllt von Freude und Sehnsucht, erfüllt von Erwartung und Hoffnung. Wieviel Roggen werde ich ernten? Wieviel Kartoffel wird es geben...wieviel Heu und Stroh für die Tiere auf meinem kleinen Biohof „Auf der Pracht“?

Ein immer währender Kreislauf, Jahreszeit für Jahreszeit. Im Frühling das Säen, das satte Grün..., im Sommer schon die erste Ernte, im Herbst die klare Septemberluft, der strahlende blaue Himmel, der Tau glänzt in der Morgensonne, die Scheune, der Keller, das Getreidelager füllen sich – Erntezeit!

Zeit zum Danken und Zeit auszuruhen, einen Winter lang.

Kann es sein, dass es auch in unserem geistlichen Leben, im Glaubensleben diese Jahreszeiten gibt? Gott fordert durch den Propheten Hosea Israel auf, endlich das richtige Saatgut zu verwenden: Säet Gerechtigkeit. Und die richtige Methode anzuwenden: Handelt maßvoll in Liebe. Und benutzt einfach mal das richtige  neue Stück Land. Das alte Land ist ausgelaugt und braucht Erholung.

Noch gewährt Gott seinem Volk Zeit, Zeit zur Umkehr, Zeit, die Gesinnung zu ändern, Zeit, sich Gott, dem Ewigen und Gerechten zuzuwenden.

Für Israel damals, war es höchste Zeit zur Buße. Auch wir haben nicht grenzenlos Zeit, unser Leben eilt dahin, als flögen wir davon...!

Gott kommt, so prophezeit es Hosea, Gott lässt Gerechtigkeit regnen über euch...

Wie mag das aussehen? In meinem kleinen Leben. Wenn Gott Gerechtigkeit regnen lässt, dann stelle ich mir wieder einen guten fruchtbaren Landregen vor, nicht Gewitterfluten, die alles ersäufen und wegreißen. In Jesus wurde die Gerechtigkeit Gottes ganz persönlich. Er ist um unserer Sünden willen dahin gegeben – gesät, gestorben, begraben und um unserer Rechtfertigung willen, auferweckt. Röm. 4,25

Nun wird der Sünder gerecht aus Glauben aufgrund der Gnade Gottes.

Gottes Liebe und Treue ist der Garant. Lasst uns mit unserem Lebenszeugnis von Jesus dazu beitragen, dass Gottes Gerechtigkeit über „unser Land regnet“. Und lasst uns immer wieder „neues Land pflügen“ und mit Liebe und Hingabe die Botschaft ausbreiten, dass Gott die Gottlosen gerecht macht durch den Glauben an Jesus, unseren Herrn.

In diesem Sinne eine segensreiche Sommerzeit wünscht
Euer/Ihr Volker Sturm

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.

Hebr. 11,1

Zugegeben, die letzten Tage und Wochen waren wieder katastrophal..., schlimm..., anstrengend. Immer, wenn der Druck von außen oder innen zu stark wird, schwindet meine Zuversicht, die Negativspirale beginnt sich zu drehen. Da hilft es mir, stehen zu bleiben und Ausschau zu halten nach dem, was in mir Glück und Seligkeit bewirken kann. Dabei bin ich über den folgenden Text der Kleinen Schwestern/Paris „gestolpert“.

Ich gebe ihn (den Text) hier weiter, damit seine Wirkung unser Glauben und Hoffen ansteckt mit Glückseligkeit:


S e l i g

  • die Humorvollen und Weisen.
  • die, die über sich selbst lachen können; sie werden immer genug Unterhaltung finden.
  • die, die einen Berg von einem Maulwurfhügel unterscheiden können; sie werden sich viel Ärger ersparen.
  • die, die fähig sind, sich auszuruhen und zu schlafen, ohne dafür Entschuldigungen zu suchen; sie werden weise werden.
  • die, die schweigen und zuhören können; sie werden dabei viel Neues lernen.
  • dIe, die intelligent genug sind, um sich selbst nicht ernst zu nehmen; sie werden von ihren Mitmenschen geschätzt werden.
  • die, die aufmerksam sind für die Winke der anderen, ohne sich jedoch für unersetzlich zu halten; sie werden viel Freude säen.
  • die, die lächeln können und kein böses Gesicht machen; ihre Wege werden sonnenbeschienen sein.
  • die, die fähig sind, das Verhalten der anderen mit Wohlwollen zu interpretieren; sie werden zwar für naiv gehalten werden, aber das ist der Preis der Liebe.
  • die, die es verstehen, die kleinen Dinge ernst und die ernsten Dinge gelassen anzusehen; sie werden im Leben sehr weit kommen.
  • die, die denken, bevor sie handeln, und beten, ehe sie denken; sie werden eine Menge Dummheiten vermeiden.
  • die, die schweigen und lächeln können, auch wenn man ihnen das Wort abschneidet oder auf die Zehen tritt; sie sind dem Geist des Evangeliums sehr nahe.
  • die, die den Herrn in allen Wesen erkennen und lieben; sie werden Licht und Güte und Freude ausstrahlen.

Euer Volker Sturm