Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?

Monatsspruch März 2023
Römer 8,35

 

Als ich den Monatsspruch für März las, viel mir die Andacht von Jürgen Kehrberger ein. Sie ist mit ihrem Vergleich zum Mikado so passend und ihr könnt sie nachfolgend lesen.


Ich wünsche euch eine gesegnete Passions- und Osterzeit.
Euer Volker Sturm

 

Mikado
Kreuz und quer liegen die Mikadostäbe auf dem Tisch. Jetzt gilt es, sie mit Geschicklichkeit aus der Mitte zu nehmen. Kein Stab darf wackeln! Das ist heruasfordernd! Die übereinander liegenden Stäbe sind für mich Symbol für unsere Beziehungen. Auch hier liegt vieles übereinander und es kommt schnell etwas ins Wackeln.
Stellt euch vor, die Stäbe hätten Markierungen Begriffe wie Kommunikation, Wertschätzung, Treue, Vertrauen oder Liebe. Hiier kann schon ein falsches Wort alles ins Wanken bringen.
Wenn die Frage lautet, was uns von der Liebe scheiden kann, dann ist unsere Antwort schnell gegeben. Vieles ---und am Ende der Tod. Was aber scheidet uns von der Liebe Jesu? Paulus nimmt auf, was uns tief innen betrifft: Wie steht es zwischen Gott und mir.
Diese Dimension ist manchmal vom Alltag verschüttet. Paulus meint es so: Gott und wir ---das paßt oft nicht. Wir wackeln. Wir machen manches verkehrt und werden immer wieder schuldig. Da steht etwas zwischen ihm und uns. Gut, dass Gott uns Menschen nicht nach dem beurteilt, was wir bringen, sondern nach dem, was wir brauchen: Erbarmen, Gnade, Leben. Wir sind von Gott freigesprochen und leben auf seine Kosten. Die Liebe Gottes ist seine spezielle Fürsorge für uns. Gott hat seinen Sohn Jesus dahingegeben und wieder aus dem Tode gerissen. Mit derselben Kraft wirkt er auch an uns.
Aus der Frage wird eine Feststellung: Jesus ist für uns! Ganz sicher. Das steht fest. Kein Leid, keine Einsamkeit, nicht unsere Geschichte und keiner unserer Fehler, nichts Gegenwärtiges und nichts Zukünftiges und nicht der Tod kann uns von Gott trennen. Die Liebe Gottes in Jesus Christus ist der größte Schatz unseres Lebens, der uns auch dann erhalten bleibt, wenn alle irdischen Stützen zusammenbrechen. Die Liebe Jesu zu uns ist zugleich auch die Kraft, die uns stark macht, bei ihr zu bleiben.

Buchtitel: Andachten 2023
Cornelius Kuttler, ejw-Verlag Stuttgart

Du bist ein Gott, der mich sieht.

Jahreslosung 2023
1. Mose 16,13

 

Blickwechsel

Unzählige Blicke begegnen mir Tag für Tag:
freundliche und aufmunternde,
vielleicht auch abschätzige und kalte.
Manchen Blicken weiche ich aus, ducke mich weg.
In anderen sonne ich mich.

Manchmal verfängt sich mein Blick im Gestern,
und ich wollte doch eigentlich hinter mir lassen, was war.
Manchmal sehe ich die Herausforderungen von morgen
und habe nicht den Mut, das Neue zu wagen.

Manchmal übersehe ich die, die meine Aufmerksamkeit brauchen
und wollte doch eigentlich genau hinschauen.

Aber Du, Gott, siehst mir ins Herz.
Du siehst mich und all die anderen.
Du siehst selbst die, die vergessen sind.
Dein Blick reicht hinein in den hintersten Winkel.

Gott, wie gelingt es Dir nur,
mich aufso unvergleichliche Weise anzusehen?
Dein Blick durchschaut mich und ist zugleich freundlich.
Ich kann nichts verstecken und muss es auch nicht.
Weil mein Leben in Deinem Blick geborgen ist.

Dein Blick verändert alles. Auch mich.
Ich kann loslassen, was war, und wagen, was kommt.
Ich kann mich und diese Welt mit Deinen Augen sehen:
mit Augen einer Liebe, die größer ist als alles,
was ich mir vorstellen kann.

Cornelius Kuttler

 

Ihr/euer Volker Sturm

Das Wort sie sollen lassen stahn und kein Dank dazu haben;
ER ist bei uns wohl auf dem Plan mit seinem Geist und Gaben.

Martin Luther

 

In diesem Jahr jährt sich zum 500. Mal die sensationelle Arbeit von Martin Luther, der in nur 11 Wochen im Winter 1521-22 das Neue Testament aus dem griechischen Grundtext in die deutsche Sprache übersetzte. Gedruckt und mit Holzschnitten verziert erschien das Werk in einer Auflage von 3000 Stück im September 1522. Schon im Dezember 1522 kam die 2. Auflage heraus. Das Wort Gottes für den „einfachen“ Menschen lesbar und hörbar und nicht mehr „weg zu nehmen – weg zu deuten“. Die Worte Gottes werden mir ein „WortSchatz!“.

Christina Brudereck schreibt in „Reformation des Herzens“ von ihrem Wortschatz: Oma war so wie Frederick die Maus im Bilderbuch von Leo Lionni. Sie sammelte Farben, Sonnenlicht und Wörter. Proviant für die Seele. Wegzehrung für den Winter. Sie legte sich einen Vorrat an Träumen an, kraftvollen Bildern und Hoffnung. In den guten Zeiten bereitete sie sich auf andere Zeiten vor. Sich etwas Ewiges wiederzuholen.

  • Die Größte aber ist die Liebe (1. Kor. 13,13)
  • Die Würde des Menschen ist unantastbar. (Artikel 1, Absatz 1)
  • Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Liebe deckt alle Übertretungen zu.
  • Liebe deckt alle Übertretungen zu.
  • Denn Berge mögen wohl weichen und Hügel mögen wanken, aber meine Treue wird nicht von dir weichen und mein Friedensbund wird niemals wanken, spricht Gott voller Barmherzigkeit.
  • Frau, was weinst du?
  • Rröstet, tröstet, mein Volk!
  • Liebe und lass dich lieben.
  • Erbarmt euch derer, die zweifeln.
  • Hab ich Lieb, hab ich Not. Meid ich Lieb, bin ich tot. (Kinderreim)
  • Eine Zensur findet nicht statt. (Artikel 5 GG)
  • Mein Herze soll dir grünen.
  • Siehe, ich mache alles neu.
  • Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld, doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld.
  • Gottes Nähe ist Glück für mich.
  • Wohl denen, die in ihrem Herzen barfuß pilgern.
  • Heile, heile, Segen.
  • Der Meister ist da und ruft dich.
  • Friede sei mit euch.

Ich könnte meinen Wort-Schatz nachts, wenn man mich weckt, aufsagen. Ich hege ihn wie Gold für die Nacht der Seele. Ich hoffe, dass die Worte noch da sind, wenn ich irgendwann sterbe und in den jüngsten Morgen gehe.

In diesem Sinne, viel Freude beim Sammeln der Wörter und liebe Grüße
Ihr/euer Volker Sturm

Gott lieben, das ist die
allerschönste Weisheit.

Sirach 1,10
Monatsspruch September 2022

Wer fragt denn heute noch nach Weisheit?! Clever sein, ist angesagt, Intelligenz gefragt. Mancher erinnert sich bestenfalls an die eigenen Weisheitszähne – aber Weisheit!?

Das erscheint mir zu oberflächlich, denn wenn ich „Weisheit“ google, gibt es ungefähr 17.300.000 Ergebnisse (0,51 Sekunden) und wenn ich „Weisheit“ bei ERF bibleserver eingebe, bekomme ich über 300 Textstellen im Buch der Bücher. Da gefällt mir diese Kurzfassung aus dem Apokryphen Buch 'Sirach' doch außerordentlich gut. Denn, ganz sicher gibt es viele Weisheiten, und ganz sicher auch bedenkenswerte, die nicht in der Bibel stehen.

Das Sirachbuch gehört zu den Spätschriften des AT und wurde um 190 v.Chr. von Ben Sira verfasst. Der Autor leitete ein jüdisches 'Haus der Bildung' nach dem Vorbild der griechischen Philosophenschule, womöglich ist dieses Buch im Unterricht entstanden. (Wikipedia).

Warum mir dieser Text gefällt?
V. 9 Der Herr selbst hat die Weisheit geschaffen...
V. 10 …und gibt sie denen, die ihn lieben. Gott lieben, das ist die allerschönste Weisheit. Und ER gewährt sie, denen ER sich zeigt, so dass sie IHN schauen.

Lieben, das ist mehr als ein paar fromme Gedanken haben. Lieben, das fragt nach Beziehung und sich darauf einlassen. Lieben, das bedeutet, ich lasse mich auf Gott ein, lade ihn in mein Leben ein, teile und gestalte es mit ihm. Lieben macht weise, kundig, erfahren, klug, auch gelassen. Gott lieben und von ihm geliebt wissen, das ist, so scheint mir, in der Tat die allerschönste Weisheit! Und ein gelingender Weg fürs Leben.

So möchte ich mich am Ende meiner Tage nicht fragen, ob ich klug und weise gehandelt oder gar alles falsch oder richtig gemacht habe. Sondern vielmehr stark werden in der Liebe zu Gott und gehalten werden von Gottes Liebe zu mir. Mich nicht im Selbstmitleid verlieren, weil ich gefunden wurde von dem, der mich liebt, der sich mir gezeigt hat und den ich schauen darf, hier im Vertrauen und Glauben und eines Tages leibhaftig.

Gott lieben, das ist die allerschönste Weisheit. Und ER gewährt sie, denen ER sich zeigt, so dass sie IHN schauen.

In diesem Sinne, viel Freude auf dem Weg und liebe Grüße
Ihr/euer Volker Sturm

 

... und einen schönen Herbst mit reichlich Regen.

Blätter im Regen

Meine Seele dürstet nach Gott,
nach dem lebendigen Gott.

Psalm 42,3
Monatsspruch Juli 2022

Es ist ein weiter Weg vom Glauben zum Schauen, den wir hier in dieser Welt zurücklegen. Unser Titelbild deutet dies spürbar an. Wir sind und bleiben "unterwegs", mit mehr oder weniger viel "Sehnsucht". "Sehnsucht nach Gott", so lautet auch die Überschrift des Ps. 42 in der Lutherübersetzung. Wenn wir genau hinschauen und nachlesen ist es sogar eine "himmelschreiende Sehnsucht!". Vers 2: Meine Seele schreit zu Gott.

Die Tempelsänger und Musiker können sich kaum selbst beruhigen, der Leidensdruck ist sehr groß, auch der Zweifel und bohrende Fragen setzen den Lobpreis geübten Männern (und Frauen) heftig zu: "Wo ist nun dein Gott?" V. 4+11 "Sie weinen Tag und Nacht" und üben sich in einer Art "Selbstgespräch", "Selbstmotivation", ein Zwiegespräch mit der eigenen Seele. Zweimal heißt es trotzig und selbstkritisch: Was betrübst du dich meine Seele und bist so voller Unruhe?! V 6+12 Und da es ja ein Gespäch ist, folgt sogleich die Antwort: HARRE auf Gott... Ist das die Antwort, die du dir selbst gibst? Kann das schon genug Antwort sein auf die bohrenden "Warum's" unseres Lebens? Was beruhigt und wie beruhigt sich meine/deine Seele wieder? Ich denke, das Harren ist noch wichtiger und besser als das Schreien, Rufen, laute Aussprechen. Harren heißt ja auch ausharren; sich nicht weiter selbst verrückt machen, sich besinnen und beruhigen, sich immer wieder verorten und die guten Erfahrungen mit Gott nicht loslassen; und nicht zuletzt bedeutet Harren, sich vergewissern: "Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er mir hilft, meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist!"

Wie geht das? Wie komme ich zurück zu dieser festen Erwartung, zu dieser Hoffnung? Das Ziel und die Hilfe aller "Selbstgespräche" bin ich nun mal nicht selbst. Das Ziel und die Hilfe ist und bleibt Gott, der Ewige, Jahwe der HERR. ER der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus ist der wahrhaft Lebendige, nicht ein toter Gott und selbstgemachter Götze. Darum ist auch das Leben bei und mit diesem lebendigen Gott das Ziel aller Sehnsucht, der Heimatort hinter dem Horizont!

Hier sendet er uns seine gütige Hilfe, jeden Tag, siehe Vers 9, und des Nachts beruhigt sich meine Seele, wenn ich zu dem Gott meines Lebens bete, flüstere, denke...! Gottes Angesicht zu schauen, hier zu erahnen und eines Tages dort anzukommen, bleibt das Ziel allen Glaubens.

In diesem Sinne eine gesegnete Ferienzeit mit einem weiten Horizont.

Ihr/euer Volker Sturm

Ich wünsche dir in jeder
Hinsicht Wohlergehen und
Gesundheit, so wie es deiner
Seele wohlergeht.

3. Johannes Vers 2
Monatsspruch Mai 2022

Diesen Satz haben wohl viele von uns (ich eingeschlossen) noch nicht so oft gelesen oder gehört!?
Ein wundersamer, frommer Wunsch: So möchte ich sagen, den der „Älteste“, dies wird der Apostel Johannes sein, dem geliebten Gajus, also einem jüngeren Freund schreibt und schickt. Erstaunlich und überraschend! In der rev. Elberfelder Übersetzung liest sich dieser Satz noch ausdrucksstärker: Geliebter, ich wünsche dass es dir in allem wohl geht und du gesund bist, wie es deiner Seele wohlgeht!

Was hat nun diesen Gajus zu einem so aufrichtigen und geliebten Menschen gemacht? Anderen hat er viel Gutes getan, sie beherbergt und unterstützt, sie ausgestattet, um die frohe Botschaft von Jesus auszubreiten. Diese haben Zeugnis von dem hilfsbereiten und gastfreundlichen Handeln des Gajus bei Johannes abgelegt. Der sich nun überschwenglich darüber freut, dass „seine 'Kinder' in der Wahrheit wandeln und Gutes tun.
So lobt der Apostel mit gutem Grund das treue Handeln seines Glaubensbruders Gajus. Denn schon damals gab es bei anderen das Gegenteil:
Abgrenzung, Ignoranz, selbstverliebten Egoismus u.a.m. Was mag aber Johannes dazu bewogen haben, seine lobende Anerkennung genau so zu formulieren?
Ich vermute, Gajus war nicht völlig gesund, dies deutet der Satz an. Seiner Seele geht es wohl, seinem Leib nicht so ganz. Die Aussage über das Wohlergehen der Seele des Gajus ist verbunden mit seinem Liebeshandeln, Fremden gegenüber.
Die Logik dahinter: Wer solche Liebeswerke tut, lebt in der Liebe Gottes und erhebt seine Seele zu Gott und Jesus. Das schließt aber nicht aus, dass es dem eigenen Leib und Leben schlecht geht, dass Krankheit und leibliche Gebrechen Einzug halten. So wünscht also Johannes seinem Freund und Mitstreiter in jeder Hinsicht Wohlergehen und Gesundheit!

Solche guten wirkmächtigen Wünsche kann auch heute jede/jeder von uns gut gebrauchen. Denn die körperlichen Beeinträchtigungen werden mit zunehmendem Alter nicht geringer. Umso mehr brauchen wir einen solchen Wunsch- Zuspruch, einerseits um das jeweils eigene „Päckchen“ zu tragen und andererseits, uns darüber zu freuen, dass es unserer Seele wohlergeht. Denn wie anders kann ich den Seelenzustand der Söhne und Töchter Gottes, zu Lebzeiten hier, treffender beschreiben. Fazit: Wenn ich nur Jesus habe und in seiner Liebe leben darf, geht’s meiner Seele rundum wohl!

Möge es dem Leib nun auch in jeder Hinsicht wohlergehen!

 


Mit erwartungsfrohen Frühlingsgrüßen
Ihr/euer Volker Sturm

Hört nicht auf zu beten
und zu flehen!
Betet jederzeit im Geist;
seid wachsam, harrt aus
und bittet für alle Heiligen.

Epheser 6,18

Seit einiger Zeit finden sich an verschiedenen Stellen in den Straßen der Stadt, Plakatflächen mit „Werbung für's Beten!“. Ich bete weil... steht darauf und neben dem Bild der Person wird der Grund benannt, warum sie/er betet. Für mich ist Beten: „Das Atemholen meiner Seele!“