Jesus Christus spricht:
„Wer sagt denn ihr, dass ich sei?“

Matth. 16, 15
Monatsspruch September 2023

 

Ganz oben rechts, im Nordosten des Landes war Jesus mit seinen Freunden/innen in Caesarea-Philippi angekommen. Manche hatten ihn begleitet, unterwegs getroffen, Begegnungen und Erfahrungen mit diesem Jesus gemacht. Eine Zeit und Reise wie wenn wir im Urlaub sind: Aktiv sein, gute Gemeinschaft erleben, lebensfördernde Impulse bekommen, spannende Menschen kennenlernen, indem wir Zeit mit ihnen verbringen; tiefe und inspirierende Gespräche führen, zusammen Abenteuer erleben.
So wanderten die Menschen damals mit Jesus – hörten ihm zu, erlebten seine Wunder. Für die einen war er ein ganz Großer, der faszinierende Hoffnungsträger. Es gab ganz unterschiedliche Ansichten darüber: Wer dieser Jesus sei?! Und es gab Leute, die ihn ablehnten – ihm nicht trauten, ja sogar Hass und Ärger machte sich breit. Bei diesen vielen verschiedenen Meinungen über Jesus – stellt dieser seinen Jüngern die ernste Frage:
Wer sagt denn ihr, dass ich sei?
Dabei braucht Jesus sicher nicht die Antwort für seine Selbstbestätigung, oder zur Stärkung seines Selbstbewußtseins. Ich denke, Jesus weiß, wer er ist – auch ohne, dass seine Freunde damals – oder wir heute – ihn zu jemanden machen und erklären.
Für wen halte ich IHN? Dies ist die Frage für mich und dich heute!
Ein gescheiterter Weltverbesserer oder doch der lebendige Gott selbst? Wundertäter zur falschen Zeit am falschen Ort und deshalb gekreuzigt? Tot – Ende aus!
Oder der Wiederhersteller, der mir die Seele zurückbringt, mich heilt und mich in Verbindung mit Gott dem Ewigen bringt, und das hier und jetzt und morgen auch.
Simon, der auch Petrus genannt wird gibt die Antwort:
Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes! Der lebendige Gott selbst! Der Eine, dem der Vater alles übergeben hat, und ohne den niemand den Vater kennen kann. Der Herr und Retter. Einzigartig – Unvergleichlich!

Wie kommt Simon Petrus zu dieser Antwort. Sie ist nicht von dieser Welt und ihm regelrecht zugefallen!
Zu welcher Antwort kommst du? Und ich?
Machen wir uns auf den Weg, lernen wir diesen Jesus kennen.
Dazu dienen auch unsere Gottesdienste, zu denen ich euch herzlich einlade.

Euer/ihr Volker Sturm

Du bist mein Helfer,
und unter dem
Schatten deiner Flügel
frohlocke ich.

Psalm 63,8

 

Schatten – Im Moment ein „großes“ Thema! Bei Temparaturen über 30 Grad suchen wir lieber ein schattiges Plätzchen, oder machen lieber einen Waldspaziergang, als im prallen Sonnenlicht zu sein. Jeder freut sich, wenn es wenigstens nachts deutlich abkühlt und die Luft nicht „schwülwarm“ bleibt. Was bedeuten aber nun: Schatten deiner Flügel? Mir bedeutet dies: nur wenn ich dicht genug bei / unter / neben Gott unterwegs bin, profitiere ich von „Seinem Schatten“, der auf mich fällt. Nur wenn ER dicht genug über mir „schwebt“, kann ich in seinem Schattenbild unterwegs sein.

Hierbei sind die Rollen klar verteilt: ER ist der, der Adlergleich, über mir die Wacht, den Schutz, die Versorgung bietet! Ich bin der Empfänger seiner Güte, Fürsorge, seines Schutzes und Beistandes.

Wäre ich ein Murmeltier in den Bergen, und der „Anführer“ einer Murmeltiersippe, und der Adlerschatten streifte mich bei der Futtersuche – stünden mir die Haare zu Berge – ein Warnschrei folgte dem nächsten und ich und meine Sippe rasten zum Höhleneingang um uns zu verstecken. Aber wer will schon ein Murmeltier sein.? Dann doch lieber ein Adlerjunges, das unter den Augen von Vater und Mutter die 1. Flugstunde absolviert und unter dem wachen, dicht über im fliegenden Schatten der Eltern, die große Kunst des Fliegens lernen kann. Und wie es das kann! Frei von Furcht und Angst, getragen von den aufwärtssteigenden Luftströmen, lebt es sich super gut. Also dann lieber ein Adler-Junge/ Adler-Mädchen.

Oder besser -gleich- ein Kind Gottes! So beginnt auch dieser Psalm 63 Vers 2: „Gott du bist mein Gott, den ich suche. Wem sonst, könnte ich mein Leben so anvertrauen, so hingeben, als dem Gütigen und Barmherzigen. Wenn also Gott mein Gott ist und ich zu IHM gehörig, IHM vertrauend unterwegs bin, findet sich auch in mir so etwas wie frohlocken wieder. Wohl nicht jeden Tag, aber immer wieder, wenn mich „sein Schatten“ streift und berührt, will meine Seele fröhlich und gut gestimmt sein. Denn so ergänzt David sein Bekenntnis im nächsten Vers 9: Meine Seele hängt an Dir, deine rechte Hand hält mich.

Eine fröhliche Sommerzeit, mit schattigen Momenten und einem “glückseligen“ Lied auf den Lippen

wünscht euch/Ihnen
Volker Sturm

Isaak sprach:
Gott gebe dir vom Tau des Himmels
und vom Fett der Erde
und Korn und Wein die Fülle

1. Mose 27,28

 

Wie klingt das in deinem Herzen und Ohr?!
Dieser voluminöse Segensspruch des alten fast erblindeten Isaak über seinen Sohn Jakob, klingt doch wie „heile Welt“!
„Leben in Fülle“!? „Wachstum und Frucht ohne Anstrengung!?“ - wenn, ja wenn es nicht als Hintergrund ein Betrug Jakobs an seinem wenige Minuten/Sekunden älteren Bruder Esau wäre, für den der Erstgeburtssegen des Vaters eigentlich bestimmt war.
Der Betrug fliegt auf, auch das Leben dieser Familie wurde dadurch auf lange Zeit beschädigt; keine heile Welt...?! Das Leben beider Söhne, war schwer, entbehrungsreich, mühsam – wie unser aller Leben...?? Wachstum und Fruchtbarkeit der „fetten Erde“ blieben aus und bei aller Anstrengung, oft mehr Hoffnung als Sein...?!
Und doch, wenn ich diese ganze Familiengeschichte von Jakob und Esau lese, blitzt an vielen Stellen etwas von diesem Segensgeheimnis, oft zwischen den Zeilen auf. Manchmal kaum sichtbar, manchmal ganz offensichtlich – eben „geheimnisvoll“ bis hin zu „na das war doch klar! Gott segnet“. Dabei macht Jakob seinem Namen (bedeutet z.B. der Hinterlistige) leider immer wieder alle Ehre.
Auf dem Höhepunkt dieser Familiengeschichte gibt es die große Stunde der Versöhnung (nicht der Abrechnung) zwischen beiden Brüdern! Jakob bleibt ein Gott Suchender, ein Gott Ringender und seine Schuld Eingestehender. Und über all den schweren Wegen erfüllt sich doch die geheimnisvolle Segensverheißung:
Tau und Feuchtigkeit vom Himmel -auf fruchtbare, fette Erde, erbringen- zu essen und zu genießen genug, ja sogar die Fülle!
Mir zeigt diese Geschichte, der Segen Gottes wird immer unverdient zugesprochen und erfüllt sich in meinem/unserem Leben oft gegen besseres Wissen, gegen eigenes verkehrtes Handeln, trotz persönlicher Torheit und Eigensinn. In allem bleibt Gott der über Bitten und Verstehen segnende, der auf falschen Wegen bewahrende und der zu seiner Segensabsicht treu stehende Gott.
Und diese Geschichte ermutigt mich/uns statt zu flüchten lieber den Weg der Versöhnung zu suchen, statt Anderen Schuld zuzuweisen für die eigene Verantwortung Irrwege zu übernehmen und vor allem: viel größer Denken über Gottes Segensabsichten die er über meinem/deinem Leben ausgesprochen hat!

Vielleicht kann ich/können wir manchmal die
Erfüllung schon riechen – sehen – schmecken
und heute schon dafür DANKEN!

Eine gesegnete und erfüllte
Sommer- und Freie Zeit
wünscht euch/Ihnen
Volker Sturm

 

Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?

Monatsspruch März 2023
Römer 8,35

 

Als ich den Monatsspruch für März las, viel mir die Andacht von Jürgen Kehrberger ein. Sie ist mit ihrem Vergleich zum Mikado so passend und ihr könnt sie nachfolgend lesen.


Ich wünsche euch eine gesegnete Passions- und Osterzeit.
Euer Volker Sturm

 

Mikado
Kreuz und quer liegen die Mikadostäbe auf dem Tisch. Jetzt gilt es, sie mit Geschicklichkeit aus der Mitte zu nehmen. Kein Stab darf wackeln! Das ist heruasfordernd! Die übereinander liegenden Stäbe sind für mich Symbol für unsere Beziehungen. Auch hier liegt vieles übereinander und es kommt schnell etwas ins Wackeln.
Stellt euch vor, die Stäbe hätten Markierungen Begriffe wie Kommunikation, Wertschätzung, Treue, Vertrauen oder Liebe. Hiier kann schon ein falsches Wort alles ins Wanken bringen.
Wenn die Frage lautet, was uns von der Liebe scheiden kann, dann ist unsere Antwort schnell gegeben. Vieles ---und am Ende der Tod. Was aber scheidet uns von der Liebe Jesu? Paulus nimmt auf, was uns tief innen betrifft: Wie steht es zwischen Gott und mir.
Diese Dimension ist manchmal vom Alltag verschüttet. Paulus meint es so: Gott und wir ---das paßt oft nicht. Wir wackeln. Wir machen manches verkehrt und werden immer wieder schuldig. Da steht etwas zwischen ihm und uns. Gut, dass Gott uns Menschen nicht nach dem beurteilt, was wir bringen, sondern nach dem, was wir brauchen: Erbarmen, Gnade, Leben. Wir sind von Gott freigesprochen und leben auf seine Kosten. Die Liebe Gottes ist seine spezielle Fürsorge für uns. Gott hat seinen Sohn Jesus dahingegeben und wieder aus dem Tode gerissen. Mit derselben Kraft wirkt er auch an uns.
Aus der Frage wird eine Feststellung: Jesus ist für uns! Ganz sicher. Das steht fest. Kein Leid, keine Einsamkeit, nicht unsere Geschichte und keiner unserer Fehler, nichts Gegenwärtiges und nichts Zukünftiges und nicht der Tod kann uns von Gott trennen. Die Liebe Gottes in Jesus Christus ist der größte Schatz unseres Lebens, der uns auch dann erhalten bleibt, wenn alle irdischen Stützen zusammenbrechen. Die Liebe Jesu zu uns ist zugleich auch die Kraft, die uns stark macht, bei ihr zu bleiben.

Buchtitel: Andachten 2023
Cornelius Kuttler, ejw-Verlag Stuttgart

Du bist ein Gott, der mich sieht.

Jahreslosung 2023
1. Mose 16,13

 

Blickwechsel

Unzählige Blicke begegnen mir Tag für Tag:
freundliche und aufmunternde,
vielleicht auch abschätzige und kalte.
Manchen Blicken weiche ich aus, ducke mich weg.
In anderen sonne ich mich.

Manchmal verfängt sich mein Blick im Gestern,
und ich wollte doch eigentlich hinter mir lassen, was war.
Manchmal sehe ich die Herausforderungen von morgen
und habe nicht den Mut, das Neue zu wagen.

Manchmal übersehe ich die, die meine Aufmerksamkeit brauchen
und wollte doch eigentlich genau hinschauen.

Aber Du, Gott, siehst mir ins Herz.
Du siehst mich und all die anderen.
Du siehst selbst die, die vergessen sind.
Dein Blick reicht hinein in den hintersten Winkel.

Gott, wie gelingt es Dir nur,
mich aufso unvergleichliche Weise anzusehen?
Dein Blick durchschaut mich und ist zugleich freundlich.
Ich kann nichts verstecken und muss es auch nicht.
Weil mein Leben in Deinem Blick geborgen ist.

Dein Blick verändert alles. Auch mich.
Ich kann loslassen, was war, und wagen, was kommt.
Ich kann mich und diese Welt mit Deinen Augen sehen:
mit Augen einer Liebe, die größer ist als alles,
was ich mir vorstellen kann.

Cornelius Kuttler

 

Ihr/euer Volker Sturm

Das Wort sie sollen lassen stahn und kein Dank dazu haben;
ER ist bei uns wohl auf dem Plan mit seinem Geist und Gaben.

Martin Luther

 

In diesem Jahr jährt sich zum 500. Mal die sensationelle Arbeit von Martin Luther, der in nur 11 Wochen im Winter 1521-22 das Neue Testament aus dem griechischen Grundtext in die deutsche Sprache übersetzte. Gedruckt und mit Holzschnitten verziert erschien das Werk in einer Auflage von 3000 Stück im September 1522. Schon im Dezember 1522 kam die 2. Auflage heraus. Das Wort Gottes für den „einfachen“ Menschen lesbar und hörbar und nicht mehr „weg zu nehmen – weg zu deuten“. Die Worte Gottes werden mir ein „WortSchatz!“.

Christina Brudereck schreibt in „Reformation des Herzens“ von ihrem Wortschatz: Oma war so wie Frederick die Maus im Bilderbuch von Leo Lionni. Sie sammelte Farben, Sonnenlicht und Wörter. Proviant für die Seele. Wegzehrung für den Winter. Sie legte sich einen Vorrat an Träumen an, kraftvollen Bildern und Hoffnung. In den guten Zeiten bereitete sie sich auf andere Zeiten vor. Sich etwas Ewiges wiederzuholen.

  • Die Größte aber ist die Liebe (1. Kor. 13,13)
  • Die Würde des Menschen ist unantastbar. (Artikel 1, Absatz 1)
  • Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Liebe deckt alle Übertretungen zu.
  • Liebe deckt alle Übertretungen zu.
  • Denn Berge mögen wohl weichen und Hügel mögen wanken, aber meine Treue wird nicht von dir weichen und mein Friedensbund wird niemals wanken, spricht Gott voller Barmherzigkeit.
  • Frau, was weinst du?
  • Rröstet, tröstet, mein Volk!
  • Liebe und lass dich lieben.
  • Erbarmt euch derer, die zweifeln.
  • Hab ich Lieb, hab ich Not. Meid ich Lieb, bin ich tot. (Kinderreim)
  • Eine Zensur findet nicht statt. (Artikel 5 GG)
  • Mein Herze soll dir grünen.
  • Siehe, ich mache alles neu.
  • Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld, doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld.
  • Gottes Nähe ist Glück für mich.
  • Wohl denen, die in ihrem Herzen barfuß pilgern.
  • Heile, heile, Segen.
  • Der Meister ist da und ruft dich.
  • Friede sei mit euch.

Ich könnte meinen Wort-Schatz nachts, wenn man mich weckt, aufsagen. Ich hege ihn wie Gold für die Nacht der Seele. Ich hoffe, dass die Worte noch da sind, wenn ich irgendwann sterbe und in den jüngsten Morgen gehe.

In diesem Sinne, viel Freude beim Sammeln der Wörter und liebe Grüße
Ihr/euer Volker Sturm

Gott lieben, das ist die
allerschönste Weisheit.

Sirach 1,10
Monatsspruch September 2022

Wer fragt denn heute noch nach Weisheit?! Clever sein, ist angesagt, Intelligenz gefragt. Mancher erinnert sich bestenfalls an die eigenen Weisheitszähne – aber Weisheit!?

Das erscheint mir zu oberflächlich, denn wenn ich „Weisheit“ google, gibt es ungefähr 17.300.000 Ergebnisse (0,51 Sekunden) und wenn ich „Weisheit“ bei ERF bibleserver eingebe, bekomme ich über 300 Textstellen im Buch der Bücher. Da gefällt mir diese Kurzfassung aus dem Apokryphen Buch 'Sirach' doch außerordentlich gut. Denn, ganz sicher gibt es viele Weisheiten, und ganz sicher auch bedenkenswerte, die nicht in der Bibel stehen.

Das Sirachbuch gehört zu den Spätschriften des AT und wurde um 190 v.Chr. von Ben Sira verfasst. Der Autor leitete ein jüdisches 'Haus der Bildung' nach dem Vorbild der griechischen Philosophenschule, womöglich ist dieses Buch im Unterricht entstanden. (Wikipedia).

Warum mir dieser Text gefällt?
V. 9 Der Herr selbst hat die Weisheit geschaffen...
V. 10 …und gibt sie denen, die ihn lieben. Gott lieben, das ist die allerschönste Weisheit. Und ER gewährt sie, denen ER sich zeigt, so dass sie IHN schauen.

Lieben, das ist mehr als ein paar fromme Gedanken haben. Lieben, das fragt nach Beziehung und sich darauf einlassen. Lieben, das bedeutet, ich lasse mich auf Gott ein, lade ihn in mein Leben ein, teile und gestalte es mit ihm. Lieben macht weise, kundig, erfahren, klug, auch gelassen. Gott lieben und von ihm geliebt wissen, das ist, so scheint mir, in der Tat die allerschönste Weisheit! Und ein gelingender Weg fürs Leben.

So möchte ich mich am Ende meiner Tage nicht fragen, ob ich klug und weise gehandelt oder gar alles falsch oder richtig gemacht habe. Sondern vielmehr stark werden in der Liebe zu Gott und gehalten werden von Gottes Liebe zu mir. Mich nicht im Selbstmitleid verlieren, weil ich gefunden wurde von dem, der mich liebt, der sich mir gezeigt hat und den ich schauen darf, hier im Vertrauen und Glauben und eines Tages leibhaftig.

Gott lieben, das ist die allerschönste Weisheit. Und ER gewährt sie, denen ER sich zeigt, so dass sie IHN schauen.

In diesem Sinne, viel Freude auf dem Weg und liebe Grüße
Ihr/euer Volker Sturm

 

... und einen schönen Herbst mit reichlich Regen.

Blätter im Regen